Gemeinsame Sitzungen als Motor

Bernhard Kern referiert über Interkommunale Zusammenarbeit

Bürgstadt. Montag, 21.1.2013 im Gasthaus „Zum Schwanen
Weilbachs Bürgermeister sprach auf Einladung der UWG Bürgstadt über seine Erfahrungen der interkommunalen Zusammenarbeit im Amorbacher Raum. Der Diskussionsabend am Montag vergangener Woche in Bürgstadts Gasthaus „Zum Schwanen“ war auf Grund der Schneeglätte nur spärlich besucht. Für die Anwesenden lohnte sich die investierte Zeit aber allemal.

Kern berichtete davon, dass sich die vier Odenwaldkommunen Amorbach, Kirchzell, Schneeberg und Weilbach sehr gut ergänzen und dass die Bürgermeister als Motor einer Keimzelle für Zusammenarbeit fungieren. Man ist über verschiedene gemeinsame Strukturen miteinander verbunden. Mal alle Kommunen, mal auch nur zwei davon. Als Beispiele nannte er den Schulverband, den Abwasserzweckverband, die Wärmeversorgungsgesellschaf . und den Tourismus.

Im Lauf des ILEK Prozesses kamen weitere Gemeinden hinzu. Auch Laudenbach, Rüdenau und Miltenberg gehören nun zur „Zweckgemeinschaft“ des integrierten ländlichen Entwicklungskonzepts im Odenwald, die gegen Kirchturmdenken gemeinsam ihre Kompetenzen bündeln möchte. Für ihn war die Teilnahme am ILEK-Prozess und der daraus resultierenden Prozesse die Fortführung der Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen.

Gerade mit dem Nachbarn Amorbach gab es in der Vergangenheit ein angespanntes Verhältnis. Mittlerweile arbeitet man auf vielen Gebieten eng zusammen. So entstand der lang vermisste Radweg zwischen Amorbach und Weilbach, die Ausgrabungen an der Gotthardsruine wurden gemeinsam angegangen und auch die Erweiterung des ehemaligen Zankapfels Gewerbegebiet Weilbach-Süd wurde in Abstimmung mit Amorbach beschlossen.

„Schlüssel des Erfolgs waren gemeinsame Ratssitzungen.“ erläutert Kern. Inzwischen gibt es diese regelmäßig. „Nach zwei Sitzungen war die Trasse des Radwegs beschlossen“ so Kern. In den Jahren vor der Annäherung gab es keinen gemeinsamen Ansatz für die Verknüpfung der Orte mit einem Radweg. Auch über die Erweiterung des Gewerbegebiets gab es schließlich Konsens mit der Nachbarkommune.

Kern betonte dass die Ansätze der modernen Zusammenarbeit von Kommunen nichts mit der Gebietsreform aus den frühen siebziger Jahren zu tun haben. Damals wurde viel von oben bestimmt und die Gemeinden entmündigt. Heute sei die Zusammenarbeit auf Vertrauen aufgebaut und alle Ziele mit der Vorgabe der Umsetzbarkeit formuliert. Die Begleitung des Umsetzungsprozesses ist immer nur Hilfe zur Selbsthilfe.

Die gute Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn und das Potential des ILEK-Prozesses sei ein guter Grundstock, auf dem sich eine gesunde Weiterentwicklung der Region aufbauen lässt.


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