Meisenzahl: Standort Bürgstadt gesichert Bürgstadt Der Standort für die Grund- und Hauptschule Bürgstadt ist in den kommenden zehn Jahren auf jeden Fall gesichert.
Das betonte Schulleiter Bruno Meisenzahl beim Informationsabend der UWG am Dienstag. Die Gemeinde Bürgstadt und der Elternbeirat würden einen Großteil dazu beitragen, die Schule fit für die Zukunft zu machen, lobte er. Allerdings seien Mischklassen der Stufen eins und zwei sowie drei und vier denkbar. Bereits seit drei Jahren gibt es eine verlässliche Halbtagesgrundschule, in der Erst- und Zweitklässler bis 13 Uhr betreut werden. Angedacht sei eine offene Ganztagsgrundschule. Für kommendes Schuljahr ist eine gebundene Ganztagsklasse für die Hauptschule geplant, in der eine Klasse der fünften Jahrgangsstufe Unterricht von 8 bis 16 Uhr hat. Außerdem werde es Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung geben. cl Die Gemeinden müssen miteinander kooperieren Schulamtsleiter Klaus Kolb: In zehn Jahren beginnt die Neuordnung der Hauptschulstandorte
Bürgstadt Wie geht es mit den Hauptschulstandorten im Landkreis weiter? In den nächsten drei, vier Jahren müsse sich noch nicht viel ändern, sagte Schulamtsleiter Klaus Kolb am Dienstagabend bei einer Informationsveranstaltung im Bürgstadter Schwanen. Wohl aber in zehn Jahren. Spätestens dann müssten Nachbargemeinden miteinander kooperieren ? vielleicht sogar länderübergreifend.
Gesichert ist der Standort der Grund- und Hauptschule Bürgstadt. Das betonte Schulleiter Bruno Meisenzahl beim Informationsabend der UWG am Dienstag. Schulamtsleiter Klaus Kolb ging allgemein auf die Situation der Hauptschulen ein. Cora Leimeister Als Beispiel nannte er die Stadt Wörth: Dort wurden im Vorjahr genau 30 Kinder geboren. In sechs Jahren werden vielleicht 28 eingeschult. "Von diesen gehen dann erfahrungsgemäß 60 Prozent an Gymnasien und Realschule. "Mit den restlichen 40 Prozent ist es nicht möglich, eine Hauptschule zu erhalten", so Kolb.
Die Demographie spielt die entscheidende Rolle, erklärte Kolb den rund 20 Zuhörern, die der Einladung der Bürg-stadter UWG zu dem Abend mit dem Schulamtsleiter und Bürgstadts Schulleiter Bruno Meisenzahl gekommen waren. Schülerprognosen lassen erahnen, dass viele Gemeinden in zehn Jahren keine fünften Klassen mehr zustande bekommen. Grundschulen würden solange es irgendwie möglich sei, im Ort gehalten, versicherte Kolb: "So lange ich im Amt bin, werde ich keine Schule so leichtfertig schließen."
Trotzdem müssten die Gemeinden anfangen miteinander zu kooperieren ? denn in spätestens zehn Jahren beginne unweigerlich die Neuordnung der Hauptschulstandorte. Dies könnte soweit führen, Bundesländer übergreifende oder sogar bundesweite Lösungen zu finden. Zum Beispiel für das baden-württembergische Freudenberg: "Sollen die Hauptschüler dann 20 Kilometer nach Wertheim fahren oder wären auch vier Kilometer nach Bürgstadt in Bayern möglich?", fragte Kolb.
Auch das Geld spiele dabei eine Rolle. Die Regierung von Unterfranken fördere keine Sanierungen von Hauptschulen mehr, wenn deren Standort nicht über zehn Jahre hinweg gesichert sei. "Die Kommunen müssen sich dann fragen, ob sie in die Sanierung ihrer Schule investieren oder besser mit dem Nachbarort kooperieren", prophezeite der Schulamtsleiter und nannte Faulbach als Beispiel.
Die Schule in Faulbach ist dringend sanierungsbedürftig, das Gebäude in Kreuzwertheim hingegen in baulich guter Verfassung. Von dort wiederum gehen viele Schüler nach Baden-Württemberg. Für Kolb stellte sich also die Frage, ob Faulbach seine Hauptschule abgibt, um den Standort Kreuzwertheim zu sichern. Weiterer Knackpunkt ist die Frage nach der verpflichtenden Ganztagsschule. Kolb rechnete vor, dass diese Schulform zwei neue Lehrer bräuchte. Ob diese zur Verfügung stünden, sei nicht sicher. Schließlich macht den Hauptschulen auch ein gewaltiges Imageproblem zu schaffen. Die Akzeptanz der Hauptschule sei bei vielen Eltern aber weiterhin zu gering, obwohl dieser Bildungsweg ohne große Umwege zur Mittleren Reife oder gar zur Hochschulreife führen kann. Kolb betonte, das Bild der Hauptschule sei oft falsch: "Auch die Hauptschule ist eine weiterführende Schule. Es sei Ziel der Politik, auch "Spätentwicklern" die Chancen zu einem höherwertigen Abschluss zu geben. Derzeit blieben 35 bis 40 Prozent eines Jahrgangs in der Hauptschule, und um diese müsse man sich gut kümmern: "Im Gegensatz zu den Gymnasiasten und Realschülern sind das die Schüler, die eher im Landkreis bleiben und sich dort engagieren".
Die Zukunft der Hauptschule sieht für den Schulamtsleiter so aus, dass die Schüler schon ab der fünften Klasse in die Berufsorientierung starten sollen, um dann ab der achten Klasse je nach Interessen und Neigungen einen Profilbereich zu wählen.
Die Diese könnten Technik, Wirtschaft oder Soziales heißen, wobei eine einzügige Hauptschule davon zwei Gebiete anbieten könne. Schüler, die ein anderes Gebiet gewählt haben, könnten dann einer Nachbarschule zugewiesen werden. Cora Leimeister
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