UWG Bürgstadt stellt wichtige Entscheidungen des Gemeinderats vor

Bürgstadt. Beschlüsse mit weit reichender Bedeutung für die Gemeinde vorzustellen war das Thema des UWG Diskussionsabends am vergangenen Dienstag. An Hand von Plänen dargestellt wurden die Beschlüsse zu den Themen „Verkehrsregelung im Altort“, „Möblierung im Altort“, „Errichtung von Parkplätzen und einer Toilettenanlage in der Josef-Ullrich-Straße“, „Ausbau der Martinsgasse und Alter Kirchhof“.

In seiner Begrüßung erklärte der Vorsitzende Holger Reinfurt, dass es politisches Ziel der UWG sei, Entscheidungen des Gemeinderats transparenter zu machen und die „Öffentlichkeit mit ins Boot zu nehmen“. Nachdem die Sitzungen sehr spärlich besucht seinen wolle die UWG hier weitere Öffentlichkeitsarbeit leisten. Er bedankte sich bei Herrn Giegerich von der Verwaltung für das Beschaffen und Überlassen der umfangreichen Planunterlagen.

Gleich die ersten beiden Pläne zum Thema „Altort und Verkehr“ sorgten für heftige Diskussionen. Das Konzept der auf einer Fahrbahnseite befindlichen Parkplätze und der gegenüberliegenden Möblierung auf dem Gehweg behindere den Verkehrsfluss ungemein und würde ihn zum Teil unmöglich machen. Karl-Leo Schwab erwartet ein erhöhtes Unfallrisiko durch die Rechts-vor-Links-Regelung an den uneinsehbaren, schmalen Gassen in die Hauptstraße durch Ortsunkundige. Karl-Adalbert Maaß, SPD-Gemeinrat hingegen vertrat die Auffassung, dass durch den stark verlangsamten Verkehr in der Hauptstraße die Gefahr sich nicht wesentlich erhöhe und forderte die Anwohner der kleineren Gassen auf entsprechend vorsichtig in die Hauptstraße einzufahren. „Wenn man auf die Vorfahrt besteht, kann man im Neubaugebiet jeden Tag mehrere Unfälle provozieren.“ Den Befürchtungen, dass die Hauptstraße grundsätzlich zu eng und damit unbefahrbar sei traten die Gemeinderatsmitglieder Reinfurt und Ralf Gunkelmann entgegen. Begegnungsverkehr von Pkws bei einer sechs Meter breiten Fahrbahn ist möglich. Das Tempo müsse entsprechend gering sein.

Die Einrichtung einer Tempo 30-Zone rund um die Hauptstraße und insbesondere an der Schule wurde allgemein begrüßt, ebenso wie die Ausweisung von markierten Parkplätzen mit und ohne zeitliche Befristung. Der letzte Parkplatz vor der „Rathauskurve“ sei zu weit unten angeordnet und behindere die Sicht in die Kurve, wurde bemängelt. Die Ratsmitglieder sicherten zu diesen Punkt bei der nächsten Sitzung anzusprechen. Zum Thema Verkehrsüberwachung gab es keine einheitliche Meinung. Die Möglichkeiten zur kommunalen Verkehrsüberwachung sollten aber vor einer Entscheidung alle ausgelotet und die Konsequenzen für Bürgstadt dargestellt werden. Es wurde auch darauf hingewiesen die Achse Sandweg-Brückenstraße-Erfstraße mit einer Rechts-vor-Links- und Tempo 30 – Regelung zu belegen um diese nicht zur „Autobahn“ verkommen zu lassen. Der stark zugenommene Verkehr auf dieser Strecke seit Eröffnung der Ortsumgehung Miltenberg zwinge zu neuen Regelungen.

Das nächste vorgestellte Bauvorhaben wurde weit weniger kontrovers diskutiert. Die Sanierung der Martinsgasse und die Neugestaltung der Wege im Alten Kirchhof wurden begrüßt. Die kürzlich beschlossene Änderung des Pflasterbelags direkt vor der Martinskapelle wurde akzeptiert, da das wichtigste Ziel, den Verkehr über wesentlich weniger holpriges Pflaster zu führen erreicht sei. Der Sorge, dass hier allzu viel Pflasterarten aufeinander träfen widersprach Reinfurt und führte aus, dass das historische Sandsteinpflaster um die Kapelle links und rechts auf das kleinformatige Gehwegpflaster trifft, welches aus der Hauptstraße bekannt sei. Die Fahrbahn selbst sei im gleichen Pflaster wie in der Hauptstraße ausgeführt, lediglich unmittelbar vor der Kapelle ist die Farbe des großen Granitpflasters nicht bunt, sonder auf rot beschränkt.

Die Parkplätze in der Josef-Ullrich Straße sind seit Jahren ein treuer Begleiter im Haushalt des Marktes Bürgstadt und wurden von einem aufs andere Jahr verschoben. Nun endlich folgt die Umsetzung des Vorhabens. Sowohl die Anordnung der Parkplätze, als auch die Gestaltung des Busparkplatzes Richtung Festplatz fanden Zustimmung. Nicht ganz zufrieden zeigte sich Gemeindrat Stefan Umscheid mit der Planung der Kreuzung Josef-Ullrich-Straße-Große Maingasse. „Es sollte möglich sein eine Kurve so zu planen, dass der gegenüberliegende Grünstreifen nicht tangiert wird.“ Die Planung sieht zum Einschwenken der Busse auf der Mainsaite der Josef-Ullrich-Straße eine niedrige Bepflanzung vor, die beim Einschwenken der Busse „überfahren“ wird. Allgemein wünscht sich die Runde zwar viele Busse, die in Zukunft Bürgstadt besuchten, erwartet diese aber nicht unbedingt. Dennoch sei es richtig die entsprechenden Vorraussetzungen zu treffen.

Auch die im Zuge der Baumaßnahme zu errichtende Toilettenanlage fand allgemeine Zustimmung. Die Frage, nach der Stimmung im Gemeinderat beantworte Reinfurt am Beispiel dieses Bauwerks. Die Entscheidung für den Entwurf viel ganz knapp und fraktionsübergreifend aus. Es fanden sich Befürworter in allen Gruppierungen des Gemeinderats. „Wir diskutieren sehr offen und wissen häufig vorher nicht wie umstrittene Entscheidungen ausgehen.“ Die meisten Entscheidungen fallen aber nach vor einstimmig. Er lud die Anwesenden ein die Gemeinderatssitzungen häufiger zu besuchen.


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