UWG Bürgstadt besucht Rettungszentrum
Bürgstadt. Die UWG ließ sich von Kommandant Hauke Muders die jüngsten Anschaffungen der Feuerwehr vorstellen, besichtigte die technische Ausstattung und lies sich die Abläufe im Gebäude im Falle eines Brandes oder einer technischen Hilfeleistung erklären.
Mit viel Interesse begutachteten die zahlreichen Besucher am vergangenen Dienstag die neuen Anzüge und eine Wärmebildkamera, die erst durch Beschluss des Gemeinderats in diesem Sommer beschafft wurden. Die Anzüge wurden nötig, da die bisherigen nicht mehr unbegrenzt den aktuellen Anforderungen genügen und zum Teil durch einen Großbrand im Frühjahr sehr stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Wärmebildkamera hilft bei Brandeinsätzen gezielt Glutnester aufzuspüren, wie zum Beispiel in Holzkonstruktionen. Auch bei der Suche nach vermissten Personen ist die Kamera sehr hilfreich. Hauke Muders stellte die Notwendigkeit solcher Anschaffungen heraus, die keine Spielzeuge für die Feuerwehr darstellen, sondern der technischen Entwicklung Rechnung tragen. „Die Feuerwehr ist bei Einsätzen für Ihr Handeln auch verantwortlich zu machen. Sollte uns nachgewiesen werden unsachgemäß gehandelt zu haben, können wir belangt werden.“ Allein deshalb sei eine Ausstattung auf hohem Niveau erforderlich. Die Anzüge tragen letztlich zur Sicherheit der Feuerwehrleute entscheidend bei. „Hier darf am wenigsten gespart werden“, so Gemeinderatsmitglied Jörg Reinmuth.
Vorsitzender Holger Reinfurt stellte bei seiner Einleitung fest, dass beim letzten Besuch der UWG die Feuerwehr noch im Rathaus untergebracht war. Damals sei die Frage gestellt worden, ob Frauen in der Feuerwehr tätig seien. Damals wurde dies mit Hinweis auf fehlende Sozialräume verneint. „Mittlerweile haben auch wir Frauen bei der Feuerwehr“ führte Muders aus. Denn mit Bezug des Rettungszentrums Ende der 90er Jahre wurde dieses Manko beseitigt. „Es sind zwar nicht gar so viele wie anderen Wehren, aber der Anfang ist gemacht.“ Gerade bei einem Einsatz während eines Arbeitstages arbeiten viele Feuerwehrmänner außerhalb Bürgstadts. Da könnten weitere Frauen, die vor Ort sind sehr gut das Kontingent aufstocken.“ Auf die Frage wie die Feuerwehr neue Mitglieder gewinnt nannte Muders als wichtigsten Punkt die vor zehn Jahren gegründete Jugendfeuerwehr als großen Pluspunkt. Zwar war es zu Zeiten der Gründung vor zehn Jahren noch deutlich einfacher Jugendliche zu gewinnen, aber damals sei ein sehr guter Grundstock gelegt worden, von dem die Wehr noch heute profitiere. Ab und an kämen auch Erwachsene neu dazu, aber dies sei eher selten.
Im Gerätehaus erläuterte Muders die Einsatzzwecke der einzelnen Fahrzeuge. „Die Gerätehalle ist voll. Kommt jetzt ein Fahrzeug dazu brauchen wir eine weitere Unterstellmöglichkeit.“ Führt Muders aus. Und ganz unwahrscheinlich ist das nicht, denn Bürgstadts Gewerbe expandiert und mit ihm die Anforderungen an die Brandbekämpfungsmöglichkeiten. Besonders informierte er über das in Bürgstadt stationierte landkreiseigene Gefahrgutfahrzeug, das für den ganzen südlichen Landkreis zum Einsatz bei Chemikalien-Unfällen eingesetzt wird. Die Bürgstadter Wehr verfügt mit 38 Atemschutzträgern von 67 Aktiven über ausreichend Potential zur Besetzung des Fahrzeugs. Im Leitstand erläuterte Muders die Veränderungen im Alarmierungssystem. „Früher landete man beim Wähler der 112 bei der Polizeiinspektion Miltenberg. Diese löste dann den Alarm aus und informierte die entsprechenden Wehren. Heute erreicht der Notruf die Leitstelle in Würzburg, die dann die Polizeiinspektion Obernburg informiert. Von dort aus wird die Feuerwehr alarmiert.“ Mit Inbetriebnahme der gemeinsamen Leitstelle für Rettungsdienst und Feuerwehr kommen künftig Kosten auf den Kreis zu, betonte Muders. „Bisher war die Alarmierung durch die Polizei kostenfrei“. Von den 41 Einsätzen in 2008 waren vier Brandeinsätze, einer ein Fehlalarm und 36 technische Hilfsleistungen, führte Muders aus.
Die Zahlen belegen, dass die Ausrichtung der Feuerwehr weg geht von der reinen Solidargemeinschaft zur Brandbekämpfung früherer Tage hin zur hoch spezialisierten Einheit für technische Einsätze mit Personenrettung. „Bei alledem darf das Vereinsleben nicht zu kurz kommen. Es handelt sich immerhin bei allen Mitgliedern um freiwillige, die für Ihren Dienst kein Geld bekommen.“ betonte Muders und verwies auf vereinsinterne Veranstaltungen, wie die geplante Skifreizeit im kommenden Jahr. Er vergaß zum Abschluß nicht für die Beteiligung an der Feuerwehr zu werben: „Jung und Alt, Mann und Frau die Spaß daran haben sind herzlich zur Beteiligung bei der Feuerwehr aufgerufen. Schließlich findet man selten ein Hobby, das technisch anspruchsvoll ist und bei dem aber die soziale Komponente keinesfalls zu kurz kommt.“
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