RÜCKBLICK AUF DIE BESICHTIGUNG DER KLÄRANLAGE DES ABWASSERZWECKVERBANDES MAIN-MUD
am Dienstag, dem 17. April 2007:Abwasserzweckverband Main Mud ist gut für die Zukunft aufgestellt.
Die UWG Bürgstadt besuchte am letzten Dienstag die Kläranlage in Miltenberg und informierte sich über die technische Ausstattung. Geschäftsführer Hans-Peter Weimer und Betriebsleiter Mathias Berres informierten die zahlreichen Zuhörer.
Zunächst begrüßte Hans-Peter Weimer die UWG. Er bedauerte, dass leider viel zu wenige Gruppierungen die Möglichkeit zu einem Besuch der Anlage nutzen, um zu sehen, was mit den Abwässern der angeschlossenen Kommunen passiere. Der Markt Bürgstadt ist Gründungsmitglied des Abwasserzweckverbandes (AZV) und setzt alljährlich knapp unter 250.000 € im Haushaltplan für die Kostenbeteiligung am Verband an. „Das Unternehmen ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und macht weder Gewinne noch Verluste“, so Weimer. Die Kosten werden, je nach Verbrauch auf die beteiligten Gemeinde und Städte umgelegt. An Hand einer Schautafel erklärte er welche Bauwerke zum AZV gehören und welche sogenannten Sonderbauwerke, wie Regenüberlaufbecken oder Pumpstationen vom AZV für verschiedene Gemeinden mitbetreut, aber separat abgerechnet werden. Anschließend erläuterte Klärmeister Mathias Berres die Funktion der Kläranlage, ebenfalls anhand eines Schaubildes. Eine ausführliche Führung schloss sich an, die alle Prozesse der Abwasserklärung umfasste, den mechanischen, den biologischen und den chemischen Teil. Hans-Peter Weimer betonte in seinen Ausführungen, dass die Wasserreinheit des in den Main eingeleiteten Wassers deutlich unter den maximal möglichen Grenzwerten liegt. „Wir erfüllen alle Anforderungen der gesetzlichen Vorschriften“, erklärte er. Selbst aggressive Abwässer aus der chemischen Industrie werden beim AZV gereinigt. Diese dürfen zwar nicht das Kanalnetz benutzen und werden mit Tanks angeliefert, können nach der Klärung aber sauber die Anlage wieder verlassen. Dem Klärschlamm rückte man in den letzten Jahre hochtechnisch zu Leibe. Zunächst wurde in 2003 eine Desintegrationsanlage in Betrieb genommen, deren Aufgabe es ist, die Schlammmenge zu verringern und gleichzeitig die Ausbeute an Klärgas zu erhöhen. Das anfallende Klärgas wird mittels eines eigenen Blockkraftwerks in Strom und Wärme umgewandelt.
Eine weitere Investition wurde 2006 eingeweiht: die Klärschlammtrocknungsanlage. Nachdem die Vertreter der beteiligten Gemeinden sich einstimmig ausgesprochen hatten, zum Schutze des Grundwassers künftig auf die Ausbringung des Klärschlammes auf landwirtschaftlichen Flächen zu verzichten, wurde der Klärschlamm zur Entsorgung in Verbrennungsanlagen gegeben. Da die Abrechnung aber nach anfallendem Gewicht erfolgt, wird der Klärschlamm in der Trocknungsanlage vom Großteil des Wassers befreit. 2,4 Millionen Euro hat der AZV hierfür investiert.
„Mittelfristig wird ein weiters Nachklärbecken errichtet werden, um künftige Auflagen zu erfüllen.“, so Weimer. Teile der Anbindung an das bestehende System sind aber bereits heute vorhanden.
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