RÜCKBLICK AUF DIE BESICHTIGUNG DER MÜLLUMLADESTATION IN ERLENBACH am Freitag, dem 22. April 2005: Der Referent, Herr Röcklein vom Landratsamt Miltenberg begrüßte die Teilnehmer um ca. 15:00 Uhr und erläuterte zunächst die Aufgaben des Landkreises Miltenberg, der für die Entsorgung der im Landkreisgebiet anfallenden Abfälle zuständig ist. Die Abfallentsorgung umfasst das Gewinnen von Stoffen aus Abfällen, sowie die Maßnahmen: Erfassen, Einsammeln, Befördern, Ablagern und Trennen nach den Vorgaben der Kreislaufwirtschaft und des Abfallgesetzes. 1. Stopp: Kleinanlieferungen Gleich am Eingang konnte er die Kleinanlieferungen von Privatmüll durch PKWs demonstrieren. Es wird zunächst das Fahrzeug – Bruttogewicht erfasst, beim Verlassen später wird erneut gewogen, um die Müllmenge zu ermitteln, über die dann eine Gebühr erhoben wird. Beim Abladen wird von jedem die Mülltrennung verlangt. Dies geschieht von jedem Anlieferer selbst, indem er seinen Müll in aufgestellte Container sortiert. Es wird nach ca. 40 verschiedenen Wertstoffen getrennt. Die Anliefermenge beträgt tägl. ca. 23 to. 2. Stopp: Verbrennungsmüll Wir trafen uns dann in einem Gebäude, in dem der Verbrennungsmüll (graue Tonne) sowie der verbrennbare Sperrmüll verwertet wird. Die Anlieferung von den Müllfahrzeugen geschieht zunächst über einer Grube, in die der Müll abgekippt wird. Von Spezialfahrzeugen wird dieser Müll in eine Schredderanlage gekippt und darin zerkleinert. Ebenso wird mit dem brennbaren Sperrmüll verfahren, der über ein Förderband der Schredderanlage zugeführt wird. Die Zuführung in diese Halle geschieht über Schleusentore. Alle Besucher waren froh, wegen dem Gestank und dem Staub, endlich aus dieser Halle herauszukommen. Anzumerken ist noch, dass die Fahrer in den Spezialfahrzeugen in einer klimatisierten Fahrzeugkabine sitzen, in denen die Luft gefiltert ist. 3. Stopp: Müllsortierung an den Containern, gefährliche Stoffe Über teilweise vorhandenen Begehbrücken wird hier der Müll (vorwiegend von den Kleinanlieferungen) in die jeweiligen Container abgeladen. Sortiert wird nach Art des jeweiligen Stoffes. Wir konnten ca. 20 Container sehen. Glas, Steine, Holz, Elektronikschrott, usw. Batterien, Farben, Lacke usw. werden in kleineren Gebäuden zwischengelagert. Verwundert waren wir jedoch über den Elektronikschrott und was alles darin landet. So manchen Flohmarktverkäufer würde damit sein Umsatz ordentlich vergrößern. 4. Stopp: Labor Die Müllumladestation betreibt ein eigenes Labor, zur Schadstoffermittlung aus den 5 Kreis- Umlanddeponien. Das Grund- Ab- Sickerwasser usw. wird ständig überwacht. 5. Stopp: Eigene Instandhaltung Kleinere Reparaturen werden hier selbst ausgeführt. 6. Stopp: Besprechungs-Besucherzimmer Herr Röcklein demonstrierte mit Folien die Erfassung, Trennung und Verwertung. Er beantwortete unsere Fragen zum Dualen System, Gelber Sack, Papiertonne, Nachweise über Eigenkompostierung, Braune Tonne, Gründungerfassung usw. Auf Grund der Gesetzeslage wird der Verbleib des Mülls dokumentiert. Interessanterweise wird auch ein Nachweis geliefert, wie gut der Bürger den Abfall trennt. Dies geschieht durch eine Müllanalyse, bei der der Inhalt der Grauen Tonnen untersucht und statistisch ausgewertet wird. So konnte auch ermittelt werden, dass der Sperrmüll sich von noch 10 kg / Einwohner in 1991 auf 24 kg / Einwohner in 2004 steigerte. Der Grund ist nicht nur der Mehrkonsum, sondern auch die Umstellung auf die zusätzliche Sperrmüll-Abfuhr. Die normale Müllmenge/Bürger (graue Tonne) ist seit 1990 ungefähr gleich geblieben. Die Mülltrennung hat sich verbessert. Die Sinnhaftigkeit der Trennung von Kunststoffen war auch überzeugend. So erzeugt man heute Recyklate mit denen man neue Kunststoffteile herstellt. Die vermischten Kunststoffe (Anteil ca. 50%) verwendet man zur Verbrennung bei der Stahlgewinnung, zu der man früher Heizöl verbrauchte. Das Kreislaufprinzip der Rohstoffe ist uns allen gut demonstriert und erklärt worden - dass es Sinn macht, den Müll zu trennen, war dann auch allen Teilnehmern klar. Der UWG-Vorsitzende Holger Reinfurt bedankte sich bei Herrn Röcklein für die kompetente Beantwortung unserer Fragen. Herr Röcklein wiederum meinte, dass die Aufklärung der Bevölkerung mit zu seinen Aufgaben gehöre und leider von der Bevölkerung nicht so in Anspruch genommen würde, wie er es sich wünsche. Wir verabschiedeten uns um gegen 17:30. (Bericht von Erwin Banschbach, Schriftführer der UWG-Bürgstadt
|
 |
 |