RÜCKBLICK AUF DIE UWG-WALDBEGEHUNG
am Dienstag, dem 11. Mai 2004:
Waldbegehung mit Revierleiter Paul Platz

Anstatt der turnusgemäßen Versammlung im Gasthaus "Zum Schwanen", trafen sich Mitglieder und Freunde der UWG Bürgstadt mit dem Leiter der Bürgstadter Forstabteilung, Paul Platz zur Begehung des Bürgstadter Waldes. Im letzten Jahr war diese Veranstaltung kurzfristig wegen einer Terminüberschneidung abgesagt worden.
Unmittelbar vor dem Termin ging ein Gewitter über Bürgstadt nieder, so dass es sich mancher potentielle Teilnehmer wohl kurzfristig anders überlegte und leider zu Hause blieb. Die kleine unerschrockene Gruppe wurde jedoch für Ihr Kommen belohnt und von Forsttechniker Paul Platz sehr umfassend informiert.
Hauptthema war die Nutzung des Bürgstadter Gemeindewaldes. Laut Platz ändern sich die Ansichten über Forstpflanzungsmethoden stetig. So sei der Wissensstand seiner eigenen Ausbildung heute mittlerweile überholt und auch die Methoden seiner Vorgänger werden heute nicht mehr praktiziert. Er betonte, dass dies aber nichts mit Kritik an deren Arbeit zu tun habe. Es spiegele sich lediglich der aktuelle Wissenstand der jeweiligen Generationen im Forstbetrieb wieder. Es sei durchaus denkbar, dass auch die heute aktuellen Methoden in einigen Jahren nicht mehr angewandt werden.
Paul Platz führte durch verschieden alte Anpflanzungen und erklärte, dass heute die Naturverjüngung mit bestimmten Eingriffen praktiziert werde. Ziel sei es die Strukturen des Waldes möglichst ausgeglichen zu erhalten. Natürlich gebe es Standorte, die für Nadel- oder Laubbäume besser geeignet seien, um aber einen gesunden Forst zu erreichen sei es unerlässlich die jeweilige andere Baumart am selben Standort zu erhalten. Die Reduzierung des Wildverbisses durch striktes Einhalten der Abschusszahlen habe sich in der Vergangenheit als sehr positiv erwiesen.
Der Forsttechniker und Jagdpächter im Gemeindewald zeigte auf, welche Maßnahmen getroffen werden um einzelne, potenziell gute Bäume zu stärken. Dazu gehören die Freistellung solcher Bäume, um optimales Wachstum zu gewährleisten oder die Astung, um das Holz für den Verkauf attraktiver zu machen. Immer mit der Hoffnung, dass sich ein wirtschaftlich interessanter Baum entwickelt. Besonders gut verkaufen lassen sich Buchen oder Eichen zur Furnierherstellung. Diese Bäume sind jedoch relativ selten.
Das Anlegen von Gassen zur "Erntung" solcher Bäume wird frühzeitig geplant. Dies bedeutet selbstverständlich einen Eingriff in ein gesundes Waldstück, aber der Einsatz von hochmodernen Erntemaschinen rechtfertigt das. Das Schlagen selbst sei dann nämlich wesentlich schonender für die umliegenden Bäume. Im Hinblick auf die Entwicklung der Holzpreise machte Paul Platz keine Hoffnungen, dass der Gemeindewald in absehbarer Zeit kostendeckend arbeiten könne. Zur Kostenreduzierung werde derzeit nicht alles im Wald abgearbeitet was möglich wäre. So werde der Einsatz von Fremdfirmen reduziert und die eigenen Forstleute in anderen Revieren eingesetzt, um Kosten zu sparen. Derzeit müsse man den Wald unter dem Eindruck der Erholung für Bürgstadts Bürger sehen und auf das Potenzial hoffen, dass er in sich birgt um bei steigenden Holzpreisen wieder gute Erträge abzuwerfen.Holger Reinfurt






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